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Jungfernstieg

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9.10.24

U2 - Gänsemarkt (649 m)

Richtung Niendorf Nord

U2 - Hauptbahnhof Nord (804 m)

Richtung Mümmelmannsberg

U4 - Überseequartier (3037 m) Richtung Elbbrücken

U4 - Hauptbahnhof Nord (804 m) Richtung Horner Geest

U3 - Rathaus

Eröffnet am 3. Juni 1973

barrierefrei

Abschnitt: Durchmesserlinie

HOCHBAHN-Kürzel: JG

2 Mittelbahnsteig 125 Meter (4 Tiefenebene)

Bezirk: HH-Mitte (Altstadt und Neustadt)

Fahrgäste: 111.351 (mo.-fr., 2020)

Dort, wo heute der Jungfernstieg verläuft, wurde um 1235 ein Damm aufgeschüttet, um die Alster aufzustauen. Nicht der Schönheit wegen, sondern damit Bauer Reese seine Mühle dort besser betreiben und die noch recht überschaubare Stadt mit Mehl versorgen kann. Diese fortan Reesendamm genannte Konstruktion wird 1665 verbreitert und mit Bäumen bepflanzt – fertig ist Hamburgs erste Promenade mit Alsterpanorama, die seit 1684 den Namen Jungfernstieg trägt.


Jungfernstieg ist der Schnellbahnknoten in Hamburg! Hier treffen fünf Schnellbahnstrecken in verschiedenen Ebenen zusammen. Insgesamt verfügt dieser Knoten über zehn Gleise und sechs Bahnsteige. Er gilt daher als der umfangreichste baulich zusammenhängende Schnellbahnknoten Deutschlands, der dazu zu einem erheblichen Teil auch noch mitten unter der Alster liegt. Das allein ist schon so beeindruckend, dass uns das so schnell keiner nach macht. Selbstverständlich gelangt man von diesem Bahnhof trockenen Fußes in die Europa Passage. Das allein wäre für einen U-Bahnhof heute nichts Besonderes mehr. Die Einzigartigkeit dieser Passage besteht darin, dass sie aus nicht weniger als fünf Verkaufsebenen besteht und somit über 100 Shops zu den ganz großen Passagen Hamburgs zählt. Dies zeigt einmal mehr, dass dieser Bahnhof, umgeben von einer Vielzahl weiterer Passagen und Einkaufsstraßen, genau da liegt, wo die Leute hinwollen.


Der Schnellbahnknoten Jungfernstieg wurde 1975 so umfangreich, dass man beim HVV befürchtete, dass sich die Fahrgäste in diesem "Labyrinth" verlaufen könnten. Daher wurde auf der Rückseite des Taschen-Schnellbahn-Netzplans das hier dargestellte Schnittbild gedruckt. Nun, dieser Plan ist heute nicht mehr aktuell.

Quelle Hochbahn 1975

Es ist noch gar nicht so lange her, dass man diesen Bahnhof nur mit den Schnellbahnen erreichen konnte, Busse oder noch früher: Straßenbahnen hielten hier nicht. Erst seit einigen Jahren halten hier auch die bedeutenden.

Welcher Bahnhof kann schon von sich behaupten, einen Schiffsanleger zu haben? Nur Jungfernstieg! Wasserseitig an der Binnenalster, direkt aus dem U-Bahnhof erreichbar, befindet sich der Anleger für die Alsterdampfer, die von hier ihren Liniendienst anbieten oder zur Alsterrundfahrt einladen. Leider seit 1982 nicht mehr zum Verbundtarif.


Der gesamte unterirdische Bahnhofskomplex umfasst auf drei Ebenen vier Bahnsteige, davon den ersten für die U1, zwei für die U2 und die U4 sowie dazwischen einen Bahnsteig, der S-Bahn.

 

Ebene 0: Straßenniveau fahren die Busse

Ebene -1: befindet sich der zentrale Anleger der Alsterschiffe mit direkten Übergangsmöglichkeiten zum Haltestellenbereich.

Zwischenebene −1 finden sich vier räumlich voneinander entfernte Schalterhallen mit den Zu- und Abgängen

Ebene -2: U1 verläuft direkt unter dem Jungfernstieg sowie der Reesendammbrücke und unterquert die Kleine Alster im rechten Winkel.

Ebene -3: Liegt der am 1. Juni 1975 eröffnete, in offener Bauweise entstandene Bahnsteig der City-S-Bahn.

Ebene -4: U2 und der U4 liegen in 16 m Tiefe unter der Binnenalster. Die beiden parallelen Richtungsbahnsteige erstrecken sich unterhalb des Anlegers der Alsterschiffe in West-Ost-Richtung bis unter die Einmündung Alstertor in den Ballindamm. Die beiden inneren Gleise (Gleise 4 und 5) werden seit 1973 von der U2 genutzt, an den Außenseiten liegen die Gleiströge für die Linie U4 (Gleise 3 und 6), die am 29. November 2012 eröffnet wurde.

Geschichte

Jungfernstieg galt bei seiner Eröffnung im Sommer 1973 als ein Bahnhof der Superlative: Er ist Hamburgs größter U-Bahnhof und ist zu gleich ein Bahnhof der komplett unter dem Wasser der Binnenalster liegt. Ähnlich wie Hauptbahnhof Nord wurde auch dieser Bahnhof gleich komplett ausgebaut und mit vier Gleisbetten versehen. Nur die inneren Gleise aber wurden genutzt: Sie dienten seither der U2. Die äußeren Gleisbetten blieben stets leer und waren damals für die neue U4 gedacht, mit deren Bau 1975 begonnen werden sollte. Sie sollte von Lurup zur Sengelmannstraße fahren. Da durch den Senat die Hamburger Schnellbahnpläne aufgrund der Haushaltslage zurückgestellt wurden, hat der Bau der U4 nicht statt gefunden. Aus diesem Grunde waren die Gleisbetten bis Februar 2009 ungenutzt.


Der Bahnhof hat zwei Mittelbahnsteige und verfügt in der Mitte und am Ostende über Zugänge. Der Ostzugang führt über ein beeindruckendes Treppenbauwerk zum Ballindamm und Alstertor. Außerdem befinden sich dort Treppen, die zum S-Bahnhof hinauf führen, der im Juni 1975 eröffnet wurde und den Umsteigeknoten Jungfernstieg komplett machte. Der Mittelzugang dagegen führt über bislang drei, jetzt vier lange Rolltreppen und einem zusätzlichen Schrägaufzug in die unterirdische Verteilerebene am Jungfernstieg. Von dort gelangt man zur U1, zur S-Bahn und zu den Alsterdampfern.


Als 1967 mit dem Bau dieses Bahnhofs begonnen wurde, hatte er den Arbeitstitel Ballindamm, so sollte der U-Bahnhof heißen. Da der S-Bahnhof den Arbeitstitel Jungfernstieg hatte, hätte es zur Eröffnung ein ziemliches Durcheinander gegeben: U1 - Rathaus, U2 - Ballindamm, S-Bahn - Jungfernstieg. Man einigte sich aber glücklicherweise auf den Namen Jungfernstieg, der auch bei der U1 von Juni 1973 an wieder gültig war.


Im Januar 2009 wurde Jungfernstieg U2 für rund sechs Monate gesperrt für den Bau der U4. Die U2 endete damals am Gänsemarkt bzw. Berliner Tor. Während dieser Zeit wurde der U-Bahnhof Jungfernstieg umgebaut. Bahnsteige von U2 und U4 in der Station Jungfernstieg auf voller Länge erhöht und mit Aufzügen ausgestattet


Bau U4

Mitte der 2000 gibt es das ambitionierte U-Bahnprojekt U4 in neuer Form. Hierbei handelt es sich um eine U-Bahnstrecke, die die Speicherstadt (so genannte "Hafencity") an das U-Bahnnetz anschließt. Die Idee, die Hafencity via Straßenbahn anzuschließen, wurde mit dem Senatswechsel verworfen. Für die U-Bahnanbindung wurden 34 Varianten untersucht und es bleiben am Ende 3 Varianten über. Die U4 sollte im Bereich der Versmannstraße (HafenCity) beginnen, weiträumig die Innenstadt unterqueren und am Rathaus in die bestehende U3 einfädeln. Ab Barmbek war ein Streckenneubau vorgesehen, der über Steilshoop bis nach Bramfeld führt - so eine der "neue" U4-Planung. Allerdings regte sich im Bereich der Mönckebergstraße durch die Geschäftswelt erheblicher Widerstand gegen die kommenden Umbauarbeiten am U-Bahnhof Rathaus, woraufhin der Senat nach Alternativen suchte. 


Schnell besann man sich auf die ungenutzten Gleiströge im U2-Bahnhof Jungfernstieg. Bald war man sich im Rathaus einig -entgegen den Befürwortern einer wieder einzuführenden Stadtbahn- und plante das U4-Projekt um. Nach den neuen Plänen soll die U4 weiterhin an der Versmannstraße beginnen, ein Bahnhof, der nach aktuellen Plänen "HafenCity Universität" heißen soll. Das ist dann aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit mit der bisherigen U4-Planung. Sie soll unter Zwischenschaltung eines Halts am Überseezentrum nonstop zum Jungfernstieg fahren, teilweise in bis zu 40 Meter Tiefe. Am Jungfernstieg sollen die beiden nicht genutzten Gleisbetten dafür genutzt werden. Im weiteren Verlauf soll die U4 parallel zur U2 nach Billstedt fahren und dort ihr Ende erreichen. Der Bau einer U-Bahn nach Steilshoop oder Bramfeld ist leider nicht mehr aktuell.


Im Januar 2009 wurde dieser Bahnhof für rund sechs Monate gesperrt. Die U2 endete damals am Gänsemarkt bzw. Berliner Tor. Während dieser Zeit wurde der U-Bahnhof Jungfernstieg umgebaut: Es wurden östlich des Bahnhofs Weichen eingebaut, die zukünftig der Ein- und Ausfädelung der U4 in die U2 dienen sollen. Darüber hinaus wurde die komplette Signalanlage erneuert und angepasst. Man nutzte die Zeit, um den Bahnhof barrierefrei zu gestalten: Es wurden Schrägaufzüge eingebaut, die die Bahnsteige mit der Vorhalle verbinden. Darüber hinaus hat man einige optische Ertüchtigungen im Bahnsteigbereich vorgenommen. So wurde der Bahnsteig komplett erhöht, um ein leichteres Einsteigen zu ermöglichen. Weiter erhielt der Bahnhofsbereich eine komplett neue Beleuchtungsanlage. Die farbigen Wandflächen aber wurden erhalten und sind mit der neuen Beleuchtungsanlage schön in Szene gesetzt worden. Überhaupt wirkt der Bahnsteigbereich jetzt wesentlich heller.


Viel umfassender aber waren die Bauarbeiten im Umfeld der Station, die im Zusammenhang mit der U4 standen: Die U4 nutzt die neuen Gleise an den Außenkanten der Mittelbahnsteige. Westlich des Bahnhofsbereiches gab es Abschlusswände aus Beton. Während bisher dort massives Erdreich anzutreffen war, hat man dort seit März 2008 eine Baugrube ausgehoben und die so genannten Zielschächte gebaut. In diese Räumlichkeiten drang im September 2009 die Schildvortriebsmaschine "Vera" ein. Danach wurde Vera zerlegt und wieder in die HafenCity gebracht, um dann die zweite Röhre zu bohren. Anfang 2011 kam Vera zum zweiten Mal am Jungfernstieg an, um die zweite Röhre zu graben. Über der bestehenden Station wurde in diesem Zusammenhang ein Fluchttunnel gebaut, der die Bahnsteige direkt mit dem Vorhallenbereich in der Alster-Passage verbindet. Im Sommer 2011 waren die Bauarbeiten beendet. Danach beseitigte man hinter den neu eingebauten Flutschutztoren die massive Betonwand uns stellte so die Tunnelverbindung her. Anschließend wurden die Gleisanlagen und die technische Ausrüstung in den U4-Röhren verlegt und an der Haltestelle Jungfernstieg angeschlossen.


Somit werden ab Dezember 2012 die beiden äußeren Gleisbetten durch die neue U4 bedient und der Bahnhofsbereich mit seinen großzügigen Dimensionen mit 39-jährigen Verzug doch noch gerecht.

Aktueller Plan Jungfernstieg (Quelle: https://www.nimmbus.de)
Ein Detail: 

Die Zielschächte waren beim Eintreffen von Vera von der Alster aus geflutet. Selbstverständlich bestand zwischen der Alster und dem gefluteten Zielschacht keine Wasserverbindung. Das Wasser in diesem Bauwerk wurde als Ballastkörper genutzt, damit verhindert wird, dass das im Grundwasser liegende Bauwerk aufschwimmt. Diese Gefahr bestand solange, wie der Tunnel noch nicht durchgebunden war und der Zielschacht nur zum Bahnhofsbauwerk hin einen Halt hatte. Schließlich hatte dieses Bauwerk keine Erdüberdeckung zum Alstergrund hin, welche als zusätzliche Sicherheit gegen ein Aufschwimmen dienen könnte. Erst als die Tunnelröhren durchgebrochen waren, konnte auf das Ballast-Wasser verzichtet werden und somit konnte erst danach die trennende Wand zum Bahnsteigbereich beseitigt werden. Dies geschah abschließend erst im Frühjahr oder Sommer 2011, so dass anschließend die Streckengleise verlegt werden konnten.

Zukunft U5

Nördlich der heutigen U2/U4-Haltestelle soll die Haltestelle der geplanten Linie U5 unter der Binnenalster gebaut werden und zwar in 26 Metern Tiefe.

Kunst

Ausgang Alstertor zeigt Konstruktionszeichnungen diverser Schiffsmodelle quer über dem Zugang zu den unter Wasser liegenden Bahnsteigen der Linien U2 + U4. Mittelpunkt stellt der Seiten-Raddampfer Freia dar, der um 1900 bei Blohm & Voss gebaut worden war. U.a. fuhr das Seebäderschiff im Auftrag der Ballins Dampfschiff-Rhederei nach Helgoland sowie Wyk auf Föhr. Unter einem neuen Reeder fuhr er nachfolgend als Postdampfer auf der Ostsee bis nach Schweden

Sonstiges


Wehrtore

Für die Tunnel der U2 und der U4 gibt es ingesammt 10 Wehrtore in der Station Jungfernstieg. 4 für die U4. Da Teile der U-Bahn unter der Alster liegen, werden Strecke und Haltestellen so vor Überflutung geschützt. Vier Mal im Jahr werden die Sauberkeit, Hydraulik und allgemeine Funktionsfähigkeit der Tor geprüft.


Zivilschutz-Mehrzweckanlage

Was wenigen Passanten bekannt sein dürfte ist, dass sie, während sie zur U-Bahn gehen, sich in einem der Hamburger Mehrzweckbauwerke befinden. Zusammen mit dem Bau der U2 in den Jahren 1967 bis 1973 entstand unter dem Jungfernstieg ein so genanntes Mehrzweckbauwerk, welches bei einem kriegerischen Zwischenfall als Zivilschutzbunker genutzt werden kann. Der Bereich umfasst den öffentlichen Vorhallenbereich von den Zugängen am Jungfernstieg bis zu den Treppen zu den Bahnsteigen sowie zu den langen Rolltreppen zur U2. Nicht zu dem Bauwerk gehören die Bahnsteige und auch nicht der unter dem Bauwerk befindliche U-Bahntunnel der U1. Das Bauwerk kann durch massive stählerne Tore an den Treppenzugängen und an den Bahnsteigtreppen hermetisch abgeriegelt werden. Der Eingang "Jungfernstieg Alsterhaus" und "Jungfernstieg Alsterpavillon" besitzt parallel zu den Bunkertoren Zugangsschleusen.


In diesem vom öffentlichen Passagensystem abgetrennten Tunnelsystem befinden sich die Technikräume zur Unterhaltung der Anlage, wie etwa eine Küche, eine Tiefbrunnenanlage, die ABC-Luftfilteranlagen und zwei Zugangs-Gasschleusen. Vom öffentlichen Bereich aus sind umfassende WC-Anlagen erreichbar. Die Anlage machte mir den Eindruck, dass sie nicht mehr als solche genutzt werden könnte, da viele technische Einbauten entfernt wurden. In einem der nicht zugänglichen Seitenräume befindet sich eine Treppe, die in einen langen Bunkertunnel führt. Möglicherweise ist dies einer der typischen Hamburger Röhrenbunker und daher möglicherweise auch älter. Er befindet sich unter der öffentlichen Ladenpassage und liegt parallel und in gleicher Höhe zum U-Bahntunnel der U1, hat aber keine Verbindung zum U-Bahntunnel. Genaue Daten dazu sind nicht bekannt.


Heute werden die meisten Räume als Lagerräume und Müllräume von den angrenzenden Läden in der Passage genutzt. Insgesamt dürfte es sich um eine recht kleine Anlage handeln. Leider ist mir die theoretisch zulässige Kapazitätszahl nicht bekannt. Ein weiterer Zivilschutzraum befindet sich über dem U-Bahntunnel der U2 am Ausgang Alstertor, doch handelt es sich hierbei offensichtlich um eine sehr kleine Anlage, die keine Verbindung zum Schutzraum unter dem Jungfernstieg besitzt. Diese Anlage ist nicht zugänglich, da sie komplett von technischen Einrichtungen der Hochbahn genutzt wird.

Fahrzeiten der U-Bahn ab Jungfernstieg

Niendorf Nord = 22 Min

Mümmelmannsberg = 20 Min

Elbbrücken = 7 Min

Horner Geest = Min


alle 5 Min. Ri. Mümmelmannsberg auf 8
alle 5 Min. Ri. Niendorf Nord auf 0
alle 10 Min. Horner Geest auf 0
alle 10 Min. Elbbrücken auf 2

Bilder

Impressionen der Station

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