Lübecker Straße
Version:
9.10.24
U1 - Lohmühlenstraße (661 m) Richtung Norderstedt Mitte | U1 - Wartenau (818 m) Richtung Großhansdorf/Ohlstedt |
U3 - Lübecker Straße |
U1 Eröffnet am 2. Juli 1961
barrierefrei
Abschnitt: Wandsbeker
HOCHBAHN-Kürzel: LU
Mittelbahnsteig 120 Meter (zweite Tiefebene)
Bezirk: Hamburg-Nord (Hohenfelde)
Fahrgäste: 30.332 (mo.-fr., 2019)
Geschichte
Es war selbstverständlich, dass die Wandsbeker U-Bahn an ihrem Schnittpunkt mit der alten Ringlinie eine Umsteigemöglichkeit erhalten sollte. Da die Ringlinie an dieser Stelle unterirdisch in einfacher Tiefenlage verläuft, war es notwendig, die Wandsbeker U-Bahn etwas tiefer anzulegen, was aber aufgrund der Geländesituation an dieser Stelle keine all zu großen Probleme machte. Leider aber war es nicht möglich, eine gemeinsame große unterirdische Verteilerhalle anzulegen, da die Ringlinie dieser im Wege lag. Daher entschloss man sich, diese Halle oberirdisch neben dem Straßenzug der Lübecker Straße anzulegen und diese in eine Grünanlage einzubetten. Das Büro Grundmann und Sandtmann entwarf eine offene Halle, die durch ein Betongewölbe überdeckt wird. Dieses Schalengewölbe stützt sich auf nur fünf Pfeiler ab und kommt ohne jede weitere Querverspannung aus. Sie ist bautechnisch in keiner Form mit den übrigen Bauten dieser Halle verbunden. Zunächst grub man die Baugrube für die neue Strecke. Im Bereich der Streckenkreuzung mit der Ringlinie wurde eine Behelfsbrücke errichtet, so dass die Ringzüge die Baugrube überqueren konnten. In diesem Zusammenhang wurde das alte Bahnhofsgebäude abgerissen. Anschließend entstand auf dem Niveau der alten Bahnsteige das neue Tunnelsystem für die Fußgänger. Darüber entstand in der Folgezeit die vom Büro Grundmann & Sandtmann entworfene Betonkuppel als neue Zugangshalle.
Der Zugang wurde straßenseitig und über Treppen führen in die unterirdischen Bereiche: Während die eine Treppe der einzige Zugang zum Ringbahnsteig Richtung Barmbek ist, führt andere Treppe in ein Gängesystem, welches den Ringbahnsteig nach Berliner Tor und den Bahnsteigbereich der U1 miteinander verbindet. Der Nachteil besteht für die Ringlinien-Nutzer, die von Berliner Tor kommen und nach Wandsbek wollen: Sie müssen zunächt durch diese Vorhalle, um dann zwei Ebenen hinab zu steigen.
Um den Bewohnern der nördlichen Seite der Lübecker Straße und dem Rossausweg auch einen bequemen Zugang zum Bahnhof zu bieten, wurde eine Unterführung gebaut, die ebenfalls in der Gewölbehalle eine Treppe erhielt, allerdings nicht numittelbar zum Bahnhofsgelände gehört. Erst in den 2000er ist dieser Gang mit dem Gängesystem direkt verbunden und die zusätzliche Treppe entfernt worden.
Die Bahnsteighalle erhielt einen Mittelbahnsteig und hatte 1960 eine Hintergleiswansverkleidung mit grauen liegenden Fliesen bekommen. Die Mittelstützen sind länglich sechseckig und nach unten sich verjüngend. Sie sind quer zur Bahnachse angeordnet und gliedern die abgehängte Decke in einzelne Abschnitte. Früher waren die Neonlampen in den Schlitzen dieser Decke eingelassen, so dass der Bahnsteig blendfrei ausgeleuchtet aber recht dunkel war. Daher hat die Hochbahn die Beleuchtungsanlage in den 80er Jahren komplett durch abgehängte Neonbänder ersetzt.
Übrigens wurde der Bahnhofsteil der Wandsbeker U-Bahn am 2. Juli 1961 eröffnet und Lübecker Straße somit ein Umsteigebahnhof. Damals ging nur das heutige Gleis 4 (stadteinwärts) in Betrieb, da die von Ochsenzoll kommenden Züge hier endeten. Erst seit 30. September 1961 fahren die Züge zur Wartenau weiter, so dass hier auch das Gleis 3 (Richtung Wandsbek) in Betrieb genommen werden konnte.
2003 wurde der Bahnhof, hier vor allem die Gewölbehalle, renoviert (westlich des U1-Bahnhofs). Bei dieser Gelegenheit wurde der unabhängige Fußgängertunnel unter der Lübecker Stra ße in das Tunnelsystem des Bahnhofs integriert, welches über acht oberirdische Eingänge verfügte. Hierdurch verschwand der Treppenabgang, der sich rechts seitlich neben dem Haupteingang der Halle befand. Darüberhinaus wurde die gesamten Wandbereiche der U1 erneuert: Im Bahnsteigbereich erhielten die Hintergleiswände eine Vorhangwand aus gelben Metallplatten, wobei die oberste und unterste Plattenreihe grau gehalten wurde. Interessant ist das Westende der Station gestaltet, in dem die strenge Plattenordnung aufgehoben wird und die Platten davon zu schweben scheinen. Nur an dieser Stelle wurde der Hintergrund mit neuen hellgrünen Fliesen verkleidet. Diese Renovierung wurde dazu genutzt, auch die übrigen Gänge neu zu verkleiden, allerdings wurde hier Wert auf eine behutsame Restaurierung gelegt. Bei dieser Gelegenheit wurde der oben erwähnte öffentliche Gang in den Bahnhofsbereich integriert.
Seit Frühjahr 2019 sind die Bahnsteige der U3 barrierefrei zu erreichen. Seit dem 19. Dezember 2019 ist die Bahnsteig der U1 durch Fahrstühle barrierefrei.
Kunst
Wandgemälde von Hans Kock 1960Wandgemälde von Hans Kock 1960
Fahrzeiten der U-Bahn ab Lübecker Straße
Norderstedt Mitte = 44 Min | Ohlstedt = 31 Min Großhansdorf = 40 Min |
alle 5 Min. Ri. Großhansdorf/Ohlstedt auf 1
alle 5 Min. Ri. Norderstedt Mitte auf 2