
Straßburger Straße
U1 - Wandsbeker Markt (1272 m) Richtung Norderstedt Mitte | U1 - Alter Teichweg (538 m) Richtung Großhansdorf/Ohlstedt |
Eröffnet am 3. März 1963
barrierefrei teilerhöht (17. Dezember 2022)
Abschnitt: Wandsbeker
HOCHBAHN-Kürzel: SR
Mittelbahnsteig 120 Meter (zweifacher Tieflage)
Bezirk: HH-Nord (Dulsberg)
Fahrgäste: 17.514 (mo.-fr., 2020)
Geschichte
Als 1955 am Jungfernstieg mit den Bauarbeiten für das Messbergprojekt begonnen wurde, rechnete noch keiner mit einer U-Bahn auf dem Dulsberg. Wozu auch: damals fuhr dort noch die Straßenbahn hin. Und das sollte zunächst auch noch so bleiben. Selbst 1958, als fest stand, dass die U-Bahn nach Wandsbek gebaut wurde, sollte sie noch nicht zum Dulsberg führen. Vielmehr war damals vorgesehen die U-Bahn von Wandsbek Markt über den Friedrich-Ebert-Damm und Tegelweg nach Farmsen zu führen und erst dort in die Walddörferbahn einzufädeln. Erst Ende 1958 wurden die Pläne geändert, da Dulsberg eine hohe Bevölkerungsdichte hatte und sich die Einstellung der Straßenbahnen immer mehr abzeichnete. Außerdem ließen sich die Baukosten der U-Bahn erheblich senken, wenn man die Strecke bereits in Wandsbek-Gartenstadt an die Walddörferbahn heran führt. 1961 schließlich wurde mit den Ausschachtungsarbeiten in der Nordschleswiger Straße begonnen. Am Schnittpunkt mit der Straßburger Straße, also mitten in Dulsberg, entstand ein Bahnhof mit Mittelbahnsteig. Dieser Bahnhof ging am 3. März 1963 zunächst noch eingleisig in Betrieb. Nur jeder zweite Zug fuhr ab Wandsbek Markt hier her weiter. Erst am 4. August 1963 wurde das zweite Streckengleis in Betrieb genommen, als der letzte Abschnitt der Wandsbeker U-Bahn bis Wandsbek-Gartenstadt eröffnet wurde.
Einiges deutet darauf hin, dass sich hier zwei U-Bahnlinien rechtwinklig kreuzen sollten: Neben der Wandsbeker U-Bahn gab es Ende der 50er Jahre Überlegungen zum Bau einer U-Bahnlinie von Altona nach Hinschenfelde, die unter der Straßburger Straße und dem fortsetzenden Friedrich-Ebert-Damm verlaufen sollte, eine Variante des Alterhalbrings. Der U-Bahnhof wurde so konstruiert, dass nachträglich dieser kreuzende Bahnsteig unter der Straßburger Straße angelegt und seine Zugangstreppe direkt in die nördliche Vorhalle münden könnte. Als der Bahnhof 1963 eröffnet wurde, waren diese Ausbaupläne längst zu den Akten gelegt worden.
Architektonisch passt dieser Bahnhof absolut in die Zeit: Die leicht pastell-tönigen Farben der Hintergleiswände mögen typisch für die frühen 60er Jahre gewesen sein, die Grautöne kombiniert mit weiß und blau finden wir auch in Wandsbek-Markt wieder. Ebenfalls typisch für diese Zeit ist die dynamisch wirkende Schmetterlingsdecke, die ihren Tiefpunkt über dem Mittelstützenzug und an den Außenwänden hat.
In den letzten 40 Jahren hat sich in diesem Bahnhof nur sehr wenig geändert: Einen Monat nach der Eröffnung mussten die Schilder ausgewechselt werden, die als Hinweis zur Straßenbahn dienten: Die Linie 16 wurde eingestellt. Seither fahren Busse Richtung Farmsen.
Im Jahre 2001 wurde die Beleuchtungsanlage im Bahnhof erneuert. Das neue Licht ist bedeutend kühler als das alte Neonlicht. Die Mittelstützen aus oberflächenbehandelten Beton wurden hellgrau gestrichen. Der Bahnhof noch wie 1963.
Zwischen September 2009 und Sommer 2010 wurden die ebenerdigen Zugänge renoviert. Bei dieser Maßnahme scheint sich die Hochbahn wieder mal selbst zu übertreffen: Die Treppenwände und einige Wände der Vorhalle, bisher weiß und stellenweise hellgrau gehalten, wurden mit großen Fliesenpaneelen in den Farben der Bahnsteighalle gefliest. Hier herrschen also die Farben Blau, Grau, Weiß und Braun vor. Bei dieser Modernisierungsmaßnahme wurde ein Ausgang ersatzlos geschlossen.
Seit dem 17. Dezember 2020 ist der Bahnhof barrierefrei. Im Rahmen dieser Umbauarbeiten wurde an der südwestlichen Ecke der Kreuzung Straßburger Straße / Nordschleswiger Straße ein neuer Treppenzugang in Südrichtung errichtet. An der Stelle der zuvor vorhandenen Treppe, die vor einen Supermarkt in der Straßburger Straße führte, befindet sich nun der Aufzug von der Straßenebene in das Zwischengeschoss. Ein weiterer Aufzug verbindet diese Ebene mit dem Bahnsteig.
Kunst
Fliesenmosaik "Wiederaufbau und Planung" (1961, Keramikfliesen). Das Keramik-Wandbild Wiederaufbau und Planung von Herbert Spangenberg. Es erstreckt sich entlang einer Wand im Durchgang, teilweise verdeckt durch den Aufzug. Die Arbeit ist ein lebhaftes und harmonisch abgestimmtes Spiel der Formen und Farben und erinnert vage an Bauzeichnungen. Leider sind von den ursprünglich fünf Werken nur noch drei erhalte).
Fahrzeiten der U-Bahn ab Straßburger Straße
Norderstedt Mitte = 53 Min | Ohlstedt = 23 Min Großhansdorf = 32 Min |
alle 10 Min. Ri. Großhansdorf/Ohlstedt auf 9
alle 10 Min. Ri. Norderstedt Mitte auf 3