Sternschanze
Version:
5.10.24
U3 - Schlump (364 m) Richtung Barmbek | U3 - Feldstraße (888 m) Richtung Wandsbeck-Gartenstadt |
Eröffnet am 25. Mai 1912
barrierefrei
Abschnitt: Ringlinie
HOCHBAHN-Kürzel: SZ
Mittelbahnsteig 90 Meter
Bezirk: Altona (Sternschanze)
Auch wenn jeder Hamburger weiß, wo die Sternschanze ist, und dass man damit einen Stadtteil bezeichnet, so war dies bisher kein Stadtteil. Das Schanzenviertel bildete sich bisher aus Teilen von St. Pauli-Nord (HH-Mitte) und Rotherbaum (HH-Eimsbüttel). Erst am 1. März 2008 wurde dieses Gebiet zu einem offiziellen Hamburger Stadtteil, der zum Bezirk Hamburg-Altona gehört. Somit gibt es erstmalig im Bezirk Hamburg-Altona einen U-Bahnhof.
Geschichte
Dies war von Anfang an einer der wenigen Bahnhöfe, wo ein direkter Übergang zur S-Bahn realisiert wurde. Selbst in Berlin gab es so was damals nicht. Allerdings war man damals wohl der Ansicht, dass es nur wenige Umsteiger geben würde, denn insgesamt wirkt der Bahnhof sehr beengt und ist kaum für größeren Massenandrang ausgelegt. Er besitzt nur am Südende einen Zugang in Form einer schmalen Zugangstreppe, die in ein oberirdisches Bahnhofsgebäude führt. Von dort aus gelangt man über eine weitere Treppe hinunter in den Gang, der zum S-Bahnsteig und früher auch zum Fernbahnsteig führte. Am 15. Mai 1903 wurde der heutige S-Bahnhof Sternschanze eröffnet, nachdem die Bahnanlagen der Verbindungsbahn neu geordnet und in eine eigene Ebene verlegt wurden. Auf Initiative von Wilhelm Stein wurde beim Bau dieses Bahnhofs auch auf eine mögliche zukünftige U-Bahn Rücksicht genommen, in dem unter dem Bahnhof der heutige U-Bahntunnel mit erstellt wurde. Damals ging man aber noch davon aus, einen U-Bahnhof mit Seitenbahnsteigen zu erstellen. Erst in späteren Jahren wurde die Anlage umgeplant und von vorn herein mit einem Mittelbahnsteig versehen. Da die Bahnunterführung baulich vorhanden war, ergab sich die Situation, die Gleisaufweitung auf engstem Raum zwischen S-Bahn-Unterfahrung und Bahnsteigbeginn unter zu bringen. Dies ergab die Situation eines räumlich ebenfalls engen Zugangsbereiches. Regierungsbaumeister Volz versuchte dies mit einem repräsentativen Zugangsgebäude zu kompensieren.
Viele Jahrzehnte blieb diese Zugangs- und Bahnsteigsituation unverändert, zuletzt machte der Bahnhof einen recht finsteren Eindruck. Als die Deutsche Bundesbahn den S-Bahnhof modernisieren wollte, beschloss die Hochbahn, auch ihren U-Bahnhof zu erneuern. Die Bundesbahn schuf Tatsachen: Im Februar/März 1975 wurde die mit dem Bahnhof Dammtor vergleichbare prächtige Bahnsteighalle abgerissen, trotz erheblicher Gegenmeinungen, vor allem aus Kreisen der Denkmalschützer. Als Begründung seitens der DB hieß es damals, dass der laufende Unterhalt eines einfachen Bahnsteigdachs wesentlich billiger sei, als der Unterhalt der Stahl/Glashalle von 1903. Außerdem, so argumentierte die Bundesbahn, sei der Erhalt eines "Jugendstilbahnhofs" (gemeint war Dammtor) völlig ausreichend.
Die Hochbahn nutzte diese Gelegenheit und renovierte ihren U-Bahnhof ebenfalls zeitgemäß, ohne aber die beengte Raumsituation zu ändern: Die alten graugrün glasierten Wandfliesen mit eingearbeiteten Medallion-Ornamenten von 1912 wurden entfernt und durch knallgrüne Fliesenware (wie am Bahnhof Stephansplatz) ersetzt. Alle paar Meter wurden große blaue Dreiecke eingearbeitet, die die Fahrtrichtung der Züge verdeutlichen sollten. Auch die Vorhalle im Empfangsgebäude wurde erneuert: Die Decken wurden herunter gezogen und die Fenster bei dieser Gelegenheit verschlossen. Die Wände erhielten grellorange Fliesen als Kontrast zum grünen Bahnsteigbereich. Äußerlich wurde das Zugangsgebäude kaum verändert, nur dass die alte Schwingtür verschwand und ein halbrundes Vordach angebracht wurde. Damals war man stolz auf so einen modernen Bahnhof.
Dies alles ist nun über 35 Jahre her. Es ist an der Zeit, diesen Bahnhof vom 70er-Jahre-Mief zu befreien, da man sich nun bei der Hochbahn besinnt, dass es durchaus alte und erhaltenswerte Baulichkeiten gibt.
Zunächst begann man Anfang 2007 auf dem Bahnsteig. Die Hintergleiswände erhielten eine Vorhangfassade bestehend aus weißen Metallplatten, die zum Teil mit farbigen Bildnissen aus der Natur versehen sind - eine Anspielung auf den nahen Sternschanzenpark. Der Asphalt-Bahnsteig erhielt einen grünen Plattenbelag. Das alte Haltestellenwärter-Häuschen wurde mit weißen Fliesen versehen und erhielt als optischen Höhepunkt einen oberen und unteren Lichtabschluss mit grünen Lichtbändern, wodurch der Bau im Raum zu schweben scheint. Nicht unerwähnt sollten die Baumaßnahmen zur Bandbekämpfung bleiben: Am nördlichen Bahnhofsende schuf die HOCHBAHN einen Notausgang, der in den Sternschanzenpark führt. Der Einbau eines zusätzlichen Ausgangs, der wünschenswert wäre, verbot sich hier aufgrund der beengten Räumlichkeiten. In der Nähe der Zugangstreppe wurde ein gläsernes Oberlicht geschaffen. Zwar bringt es etwas Tageslicht in den Bahnhof aber Hauptgrund für den Bau ist der Brandschutz, denn im Gefahrenfalle kann es elektrisch geöffnet werden, so dass der Ausgangsbereich weitgehend rauchfrei und somit passierbar bleiben kann. Dieser Umbau war Anfang 2008 abgeschlossen. Nun widmete man sich des Zugangsgebäudes mit der Verteilerhalle. Zunächst entfernte man die Zwischendecke und legte die teilvermauerten Fenster wieder frei. Anschließend wurde das Gebäude von außen saniert. Inzwischen wurde auch die Vorhalle neu verfliest und der alte Deckenrundbogen restauriert. Die Wände wurden mit lichtgrauen Fliesen verkleidet, wobei der obere Abschluss einen Sims aus Platten mit einem grünweißen Linienmuster ähnlich eines Barcodes bildet. Die Deckenbereiche wurden weiß getüncht. Zum Schluss erhielt der Zugang wieder eine Schwingtür nach historischem Vorbild.
Zukunft
Barrierefreier Umbau
Der barrierefreie Umbau des Bahnhofs ist nicht wirtschaftlich. Darum laufen aktuell die Planungen für den erforderlichen Neubau der Station. Mit dem Umabu soll der Bahnsteig auf 125 Meter verlänger werden.
Name
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bauten die Hamburger die Wallanlagen aus. Zu den Neubauten aus dieser Zeit gehörte das sternförmig angelegte Außenfort „Sternschanze”.
Fahrzeiten der U-Bahn ab Sternschanze
Barmbek = 14 Min | Barmbek = 26 Min Wandsbek-Gartenstadt = 31 Min |
alle 5 Min. Ri. Barmbek auf 3
alle 5 Min. Ri. Wandsbek-Gartenstadt auf 1