Rauhes Haus

Ähnlich wie der Bahnhof Hammer Kirche, liegt auch dieser Bahnhof an einem Geländesprung zwischen Geest- und Marschland. Der so genannte Geestrücken zieht sich vom Hauptbahnhof ostwärts bis über den Stadtrand hinaus und in diesem Bereich knapp nördlich der Hammer- und Horner Landstraße. Deutlich wird der Geesthang von diesem U-Bahnhof unterstrichen, der in Form einer gläsernen Halle gestaltet wurde. Die Hallenkonstruktion ist einer Turn- oder Schwimmhalle entlehnt. Die Trasse liegt direkt unter dem Geesthang und tritt hier in Form dieser Halle zu Tage.,

Nur die Südfront ist voll verglast, während die Nordseite über geschlossene und weiß verflieste Mauern und einen schmalen Fensterstreifen mit Glasbausteinen verfügt, da er hier in das Erdreich eingelassen ist. An beiden Enden erhielt dieser Bahnhof, der zwei relativ breite Seitenbahnsteige besitzt, je einen Zugang in Form einer oberirdischen Halle, wobei die Östliche die deutlich Größere ist. Während man die Vorhallen von Norden ebenerdig erreicht, ist es vom Süden, also von der Hammer Landstraße aus notwendig, einige Treppen hinauf zu steigen. Diese Geländesituation wurde ausgenutzt, eine Brücke parallel zur Güterumgehungsbahn über die Hammer Landstraße hinweg zu bauen. 

Als die U-Bahn bereits in Betrieb war, gab es auf der Hammer Landstraße noch Straßenbahnverkehr. Noch bis September 1968 verkehrte hier die Linie [1] auf ihrem Weg von Billstedt nach Lurup. Die Einstellung erfolgte anlässlich der Eröffnung der U-Bahn nach Billstedt. Gegenüber dem Bahnhof Rauhes Haus gab es seit 1957 eine Wendeschleife. Sie nannte sich "Hamm, Schurzallee-Nord". Hier endete die Linie [15], die damals von Altona über Eppendorf kam. Am Eröffnungstag der U-Bahn wurde sie hier eingestellt. 

Ursprünglich sollte dieser Bahnhof "Hammer Berg" heißen. Doch einigte man sich mit dem gewählten Namen auf die 1833 gegründete mildtätige Einrichtung in der Nachbarschaft, einem Kinder-, Jugend- und Pflegeheim mit angeschlossenen Ausbildungseinrichtungen. Die Legende sagt, dass es in diesem Haus "rauh" zugegangen sein soll, doch ist dies nicht überliefert. Vielmehr besaß Karl Sieveking in Horn ein Bauernhaus, welches "Das rauhe Haus" genannt wurde. Dieses Haus übergab er Johann Heinrich Wichern, der dort die heute bekannte Einrichtung gründete.

2015 wurde der Bahnhof barrierefrei ausgebaut. Für beide Umbaumaßnahmen im Außenbereich der Haltestelle wurde die bisherige Fußgängerrampe zum vormals einzigen Zugang von der östlichen Bahnhofsseite entfernt.