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Mönckebergstraße

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5.10.24

U3 - Rathaus (626 m)

Richtung Barmbek

U3 - Hauptbahnhof Süd (507 m)

Richtung Wandsbeck-Gartenstadt

Eröffnet am 15. Februar 1912 (als Barkhof)

barrierefrei (31. Mai 2022)

Abschnitt: Ringlinie

HOCHBAHN-Kürzel: HO

Seitenbahnsteig 90 Meter

Bezirk: Hamburg-Mitte (Altstradt)

Fahrgäste: 13.022 (mo.-fr., 2019)

Geschichte

Die Mönckebergstraße hat ihre Existenz maßgeblich dem U-Bahnbau zu verdanken. Die U-Bahn sollte auf direktem Wege vom Hauptbahnhof zum Rathausmarkt gebaut werden. Da es aber keine geeignete Trasse für diese Strecke gab, musste sie eben geschaffen werden.


Die Idee einer Straßenverbindung vom Hauptbahnhof zum Rathausmarkt entstand um 1892, als in Hamburg die Cholera-Epidemie wütete, verursacht durch die katastrophalen hygienischen Zustände in den so genannten Gängevierteln mit ihrer extrem hohen Bevölkerungsdichte. Östlich dieser Straßenverbindung war damals der Bau eines neuen Hauptbahnhofes vorgesehen, während an derem Westende ein Bauplatz für das neue Rathaus freigehalten war. Dazwischen lag eben eines dieser verruchten Gängeviertel.


Konkret wurde die Planung der neuen Straße ab etwa 1903, als unter dem neuen Hauptbahnhof ein sogenannter "Kleinbahntunnel" entstand, der auf diese neue Straße ausgerichtet war und man sich ernsthaft Gedanken zu eben einer Kleinbahn in Hamburg machte. Im Jahre 1904 schlug die Hamburger Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft, damals Hamburgs größtes Straßenbahnunternehmen, vor, im Zuge der künftigen Mönckebergstraße einen Gleistunnel zu bauen, durch den der gesamte Straßenbahnverkehr abgewickelt werden sollte. Eine Idee, die seit den 60er Jahren in vielen deutschen Großstädten in Form von U-Straßenbahnen umgesetzt wurde. Bei einer Besprechung mit Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg soll dieser damals gegenüber der SEG geäußert haben: "Wir Hamburger machen keine halben Sachen". Daraufhin war der Plan einer U-Straßenbahn in Hamburg vom Tisch und der Weg für eine echte U-Bahn frei.


1906 begann in diesem Bereich der Innenstadt der Flächenabriss, um die Mönckebergstraße durchzuschlagen. Der anschließende Bau dieser neuen Straße wurde zugleich für den Bau der U-Bahn genutzt, der 1908 begann. Es waren zwei Haltepunkte vorgesehen: einer unter dem Rathausmarkt am Westende der Mönckebergstraße und ein zweiter Halt im Bereich Barkhof Ecke Spitalerstraße, nahe dem Pferdemarkt (heute: Gerhard-Hauptmann- und Ida-Ehre-Platz).


Im März 1910 konnte die Mönckebergstraße eröffnet werden. Ab 18. März fuhren hier auch die ersten beiden Straßenbahnlinien durch. Zu diesem Zeitpunkt klafften hier noch Baulücken, die erst im Laufe der der Jahre bis zum 1. Weltkrieg mit prächtigen Kontorhäusern geschlossen wurden.


Die U-Bahnbauarbeiten waren um 1910 weitgehend abgeschlossen, der Tunnel also fertig. Der Bahnhof Barkhof erhielt lediglich zwei Seitenbahnsteige mit Zugängen jeweils am westlichen Ende. Da der Bahnhof in Unterpflasterlage liegt, war ein Mittelbahnsteig nicht möglich, denn der hätte eine Verkehrsinsel mit Zugängen erfordert. So konnten die einst geschmackvollen steinernen Zugänge an die Straßenecke Barkhof zu beiden Seiten der "Mö" platziert werden. Architektonisch wurde der Bahnhof vom Büro Raabe & Wöhlecke entworfen.


Am 15. Februar 1912 wurde der Bahnhof feierlich eröffnet. Für den Linienbetrie ging es ab dem 1. März 1912 los, die Züge fuhren zunächst nur zwischen Rathausmarkt und Barmbeck. Zum Erreichen der Mönckebergstraße war dies der wichtigste Bahnhof geworden. Schließlich entwickelte sich die Mönckebergstraße schon damals zur wichtigsten Hamburger Einkaufsstraße, daran war der Rudolph-Karstadt-Konzern nicht ganz unschuldig: Karstadt eröffnete in der Mönckebergstraße 1912 sein bis dahin größtes Warenhaus.


Als Mitte der 20er Jahre die allermeisten U-Bahnhöfe verlängert wurden, um anstatt Vier- nun auch Sechswagenzüge einzusetzen, erfolgte dies im Spätsommer 1928 auch hier am Bahnhof Barkhof. Allerdings waren aus statischen Gründen Stützen nötig, woran man noch heute die Verlängerung erkennen kann da die Decke auf der östlichen Seite niedriger ist.


Im Krieg wurde der Bahnhof heftig in Mitleidenschaft gezogen, so dass er noch längere Zeit außer Betrieb blieb. Vor allem 1944 gab es hier schwere Verwüstungen. Erst am 11. März 1946 fuhren unter der Mö wieder U-Bahnen, zunächst von Barmbek über Schlump kommend nur bis Hauptbahnhof. Am Barkhof allerdings hielten die Züge damals noch nicht. Dieser Bahnhof wurde erst am 1. Juni 1950 wieder eröffnet. Fast zwei Monate später, am 21. Juli 1950, erhielt der Bahnhof seinen heutigen Namen: Mönckebergstraße.


Eine Erweiterung auf 120 Meter Bahnsteiglänge wurde in den 1950er und 1960er Jahren erwogen, aber aufgrund zu erwartender Probleme beim Umbau verworfen. Allerdings erfolgte nie eine nachträgliche Verlängerung, die den Einsatz von 9-Wagenzügen gestattete. Somit ist neben einigen anderen Bahnhöfen der U3 dieser Bahnhof mit dafür verantwortlich, dass auf der U3 stets nur Sechs-Wagenzüge eingesetzt werden können. Eine Bahnsteigverlängerung, verbunden etwa mit dem Anlegen östlicher Zugänge, ist nicht vorgesehen und wäre technisch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Aufgrund einer Anordnung der Technischen Aufsichtsbehörde waren andere Mittel als ein zweiter Ausgang zur Gefahren- insbesondere Brandbekämpfung nötig. Das Ergebnis ist eine Sprinkleranlage direkt über den Gleisen in der Haltestelle. Eine solche Anlage ist bei der Hamburger U-Bahn einmalig.


Mitte September 1958 wurden erstmalig in Hamburg ― und damit weltweit ― eine Fernsehkamera (Videokamera) zur Abfertigung von U-Bahnen eingesetzt. Das war genau in dieser Haltestelle. Vorher war auf jedem der beiden Richtungsbahnsteige ein Abfertigungsbeamter im Einsatz. Dank der Fernsehkamera kam man nun mit einem einzigen diensthabenden Abfertigungsbeamten aus


Um 1965 wurde der Bahnhof renoviert: Bis dahin hatte er noch sein Aussehen von 1912, allerdings mit den im Krieg zugefügten und notdürftig behobenen Schäden. Nun erhielt der Bahnsteigbereich eine neue Wandverfliesung. Die beiden mächtigen Zugangsbauwerke wurden abgerissen und durch neue kleinere Bauten ersetzt. Hier wurde auf der Rückseite je ein Verkaufsladen eingerichtet, den Imbiss-Betreiber mieteten.


2000 wurde der Bahnhof modernisiert. Bei dieser Gelegenheit wurden erneut die Zugänge umgebaut. Jeweils auf der rückwärtigen Seite der Zugänge, der Mö zugewandt, gibt es gut laufende Imbisse. Von der Currywurst schwärmen sogar Berliner! Auch der Bahnsteigbereich wurde neu verkleidet, diesmal mit großformatigen hellen Steinplatten. Der Asphaltbahnsteig erhielt diagonal verlegte weiße Fliesen. Seitdem wird beim nördlichen Ausgang eine der beim Bau 1911/1912 verwendeten Säulen aus Basaltlava hinter Glas mit einer Erläuterungstafel ausgestellt.


Seit dem 31. Mai 2022 ist die Mönckebergstraße barrierefrei. Im Zuge des barrierefreien Ausbaus erhielt die Haltestelle einen östlichen Zugang mit Treppen und Aufzügen. In der Bahnsteighalle herrscht nun die Farbe Blau vor.

Bahnsteigverlängerung

Bahnsteigverlängerung auf 125 Meter. Geplant ab Ende der 20er.


Fahrzeiten der U-Bahn ab Saarlandstraße

Barmbek = 26 Min

Barmbek = 14 Min Wandsbek-Gartenstadt = 19 Min


alle 5 Min. Ri. Barmbek auf 9
alle 5 Min. Ri. Wandsbek-Gartenstadt auf 3

Bilder

Impressionen der Station

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