Habichtstraße
Version:
5.10.24
U3 - Barmbek (1753 m) Richtung Barmbek | U3 - Wandsbek-Gartenstadt (1432 m) Richtung Wandsbek-Gartenstadt |
Eröffnet am 23. Juni 1930
barrierefrei (16. August 2018)
Abschnitt: Walddörferbahn
HOCHBAHN-Kürzel: HA
Mittelbahnsteig 125 Meter (Dammlage)
Bezirk: Hamburg-Nord (Barmbek-Nord)
Fahrgäste: 9.589 (mo.-fr., 2019)
Geschichte
Der Bahnhof Habichtstraße liegt im Norden von Barmbek. Einem Stadtgebiet, welches eigentlich in den ersten Jahren nach 1900 besiedelt worden wäre, wenn man dem Siedlungsbau freien Lauf gelassen hätte. Es wäre einer der Stadtteile geworden, der die typischen Hamburger Schlitzbauten hätte, so wie sie heute noch das Bild Eimsbüttels prägen. Doch Stadtbaurat Schumacher stellte sich was anderes vor: er wollte eine Blockrandbebauung in mitten von Grünanlagen. Es wurde ein Planungsstopp verhängt und die Gebiete neu parzelliert, was alles andere als einfach war, da die Straßen schon vorgezeichnet waren. Mitte der 20er Jahre setzte hier also der Bau nach neuen Richtlinien ein. Die Hochbahn gab es damals aber schon: Ihr Bau begann mit Schüttung des Bahndamms im Jahre 1912. Um 1916 war der Bahnhof baulich vollendet, doch der Zugbetrieb fand erst später statt, die anfänglichen Dampfzüge und später auch die elektrischen Hochbahnzüge fuhren zunächst noch ohne Halt durch, da sich der Betrieb dieses Bahnhofs wegen der anfänglich dünnen Bebauung noch nicht lohnte. Erst im Juni 1930 hielten hier die ersten Hochbahnzüge. Der Bahnhof lag nun in mitten eines modernen Stadtteils.Die Haltestelle Habichtstraße wurde gemeinsam mit den übrigen Stationen der Walddörferbahn erbaut. Das Eingangsgebäude ist im für diese Bahnlinie typischen Landhausstil mit Verzierungen aus Werkstein oder Muschelkalk am Eingangsportal.
Im Krieg gab es hier erhebliche Zerstörungen, so dass vom alten Barmbek-Nord nicht allzu viel blieb. In den ersten Nachkriegsjahren hielten hier die Hochbahnzüge abermals nicht. Erst ab 1948 war der Bahnhof kontinuierlich geöffnet.
1973 gab es erste Umbauten, als der Bahnsteig verlängert und gleichzeitig das Treppengebäude auf dem Bahnsteig abgerissen wurde. Zugleich erhielt der Zugang eine Rolltreppe. Dabie wurde der Bahnsteig auf 125 Meter verlängert um 8 Wagenzüge der U2 aufenhmen zu können.
Im Sommer 2003 fanden Renovierungsarbeiten im Zugangsbereich statt, als die Strecke zwischen Barmbek und Wandsbek-Gartenstadt wegen Brückenbauarbeiten für mehrere Monate gesperrt war.
Seit 2018 ist der Bahnhof barrierefrei durch einen Aufzug erreichbar.
Sonstiges
Name
Die „Habichtstraße” und der „Habichtsplatz” verdanken ihre Namen den Abfällen eines damals anrüchigen Gewerbes. In dieser damals ländlichen Gegend des Barmbeker Feldes befand sich die städtische Abdeckerei. Sie lockte Habichte an, die sich vorzugsweise vom Aas aus der Abdeckerei ernährten.
Viadukt
Am Barmbeker Bahnhof zweigt die Trasse der Walddörferbahn in Richtung Westen ab und überquert auf einem 573 m langen Stahlviadukt eine Vielzahl von Gleisen und eine Straßenkreuzung. Das Viadukt beschreibt dabei einen Bogen von fast 180°, so dass die Züge, die in westlicher Richtung hineinfahren, in östlicher Richtung herauskommen. Das Viadukt ist bis zu 14 m hoch und soll 2121 Tonnen Gewicht haben. 16 Zwischenstützen helfen beim Tragen mit. Als Architekt des Viaduktes wird der Hamburgische Staatsbaumeister Buer genannt. Das Viadukt wurde in den Jahren 1914 und 1915 gebaut. Es kursieren jedoch unterschiedliche Angaben über die Bauzeit, so dass die hier gemachte Angabe nur unter Vorbehalt erfolgen kann. Diese Bahn wurde 1918 provisorisch bis Volksdorf in Betrieb genommen. Zwei Dampfloks mußten wegen der fehlenden Stromschienen in Betrieb genommen werden. Je eine Lok zog einen bis zwei Hochbahnwagen. Aufgrund des verlorenen Krieges mußten die beiden erbeuteten Loks nach Kriegsende, die auch Schwächen wie Liegenbleiben im Betrieb zeigten, wieder zurückgegeben werden. So wurde der Betrieb auf dem Viadukt bereits im November 1918 wieder komplett eingestellt. araufhin wurde aber an der bislang nicht vorhandenen Stromschiene gearbeitet, so daß am 6. September 1920, also fast zwei Jahre nach der ersten Fahrt, der reguläre elektrische Zugbetrieb aufgenommen werden konnte.
Das Viadukt erlitt im Zweiten Weltkrieg nur leichte Schäden, so daß es bei Kriegsende betriebsbereit war. 1966 erfolgte eine Überprüfung des Bauwerks auf etwaige Schäden. Sie waren vergleichsweise gering. 1968 erfolgte daher nur ein neuer Anstrich. 1990 wurde das Bauwerk erneut einer Überprüfung unterzogen. Diesmal zeigten sich erhebliche Schäden, so daß in der Zeit von 1995 - 1999 das Viadukt für 60 Millionen D-Mark renoviert wurde. Ein Abriß und Neubau des Bauwerks wäre vergleichsweise teurer gekommen, und so schied diese Alternative wieder aus. Nun ist der Erhalt für die nächsten rund 25 Jahre gesichert, also bis etwa 2024. Im Gepräch war allerdings seit den 1960er Jahren auch immer wieder der Abbruch des Viaduktes und ein Tunnelneubau in diesem Bereich, um eine U-Bahn nach Steilshoop anschließen zu können. Die finanzielle und politische Situation erlaubte diese Maßnahme jedoch bis heute nicht. Heute verkehrt auf dieser Brücke die U3 auf ihrem Weg nach Wandsbek-Gartenstadt. Das Bauwerk war erforderlich, um die Walddörferbahn in erster Linie aus den vorhandenen Hochbahnanlagen am Barmbeker Bahnhof auszufädeln und anschließend die Gleise der S-Bahn zu überqueren. Es schien sinnvoll, diesen Viadukt bis hinter die Kreuzung Rübenkamp/Hellbrookstraße weiterzuführen. Ab dort verläuft die Strecke auf einem zunächst hohen Bahndamm, der sich aufgrund der Geländesteigung auf ein übliches Maß absenkt. Die Stahlkasten-Segmente waren in den Bereichen erforderlich, wo die Bahn andere Bahnanlagen überquert und daher kein stabilisierender Brückenunterbau möglich war.
Fahrzeiten der U-Bahn ab Habichtstraße
Barmbek = 3 Min Barmbek = 42 Min | Wandsbek-Gartenstadt = 3 Min |
alle 10 Min. Ri. Barmbek auf 3
alle 10 Min. Ri. Wandsbek-Gartenstadt auf 9