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Ohlsdorfer Zweig

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29.12.24

Die Pläne für eine Strecke nach Ohlsdorf reichen bis 1894 zurück. Da die Strecke durchweg durch unbebautes Gebiet führen sollte, waren in den ersten Plänen nur zwei Haltestellen vorgesehen: eine an der Nordgrenze Winterhudes, an der Stelle der heutigen Haltestelle Lattenkamp, und eine südlich des Dorfes Alsterdorf. Durch den Zentralfriedhof im Stadtteil Ohlsdorf entwickelte sich das Gebiet rasch, besonders an den Wochenenden besuchten viele Hamburger Ohlsdorf. Um die Pferdebahn nach Ohlsdorf zu entlasten, schlugen auch Siemens & Halske und AEG in ihrem Hochbahnplan eine Strecke nach Ohlsdorf vor. Sie sollte von dem Hochbahnring abzweigen und in Ohlsdorf enden.

Stadtplan 1930 (Quelle: Grieben)

Bauphase: 1908 - 1914

Eröffnung ab: 1. Dezember 1914

Stationen: 5

Länge: ca 4,5 km

Station
Eröffnet
1. Dez. 1915
26. Sep. 1975
1. Dez. 1914
1. Dez. 1914
1. Dez. 1914
10. Mai 1912

Geschichte

1905 genehmigten Hamburger Senat und Bürgerschaft die Hochbahnpläne der beiden Gesellschaften und gaben den Auftrag auf der neuen Zweiglinie, die am Bahnhof Kellinghusenstraße beginnen sollte, insgesamt vier Stationen zu errichten: Hudtwalckerstraße, Lattenkamp, Alsterdorf und die Endstation Ohlsdorf. Ferner wurde für später an der Sengelmannstraße, wo inzwischen die Alsterdorfer Anstalten erheblich vergrößert waren, eine Haltestelle vorgesehen, deren Bau noch in den zwanziger Jahren ins Auge gefasst wurde und erst 1975 ausgeführt wurde.

 

Mit den Vorarbeiten für diese Linie wurde 1908 begonnen, als zwischen Heilwigstraße und Alster südlich der Eppendorfer Kirche ein Gartenhaus abgebrochen wurde. Die weiteren Arbeiten im Jahr 1908/1909, als die Bauunternehmen im Rahmen der Bauarbeiten an der Ringbahn die viergleisige Station Kellinghusenstraße errichteten. Direkt nordöstlich des Verzweigungsbahnhofs wurde eine Überführung für die Ohlsdorfer Gleise gebaut, so dass eine niveaufreie Ausfädelung der Zweiglinie entstand. Dahinter führt die Trasse auf einem aufgeschütteten Damm, um dahinter über Brücken den Alsterstreek, den Leinpfad und den Leinpfadkanal zu queren (beide 1910 -1911 gebaut). Nach diesen drei Brücken schließt sich wiederum eine Brücke über die Sierichstraße bzw. die Hudtwalckerstraße an, die 1911-1912 fertig gestellt wurden. Direkt nördlich davon ließen Siemens & Halske und AEG bis 1913 den neuen Bahnhof Hudtwalckerstraße errichten. Auf dem Damm der weiteren Trasse liegt auch der Bahnhof Lattenkamp, der 1912-1913 ausgeführt wurde. Die Nähe der beiden Stationen wurde mit der geplanten Güterumgehungsbahn begründet, die erst später realisiert wurde. Hier verlässt die Bahn die geschlossene Bebauung auf einer Dammstrecke und erreicht die Station Alsterdorf, die das gleichnamige Dorf erschloss. Alsterdorf, sowie die Unterführung der damaligen Ohlsdorferstraße (heute Hindenburgstraße) wurden 1912 - 1914 hergestellt. Weiter nordöstlich geht die Strecke von einer Damm- in eine Einschnittstrecke über. Bis zum Jahr 1914 vollendete man den Rest der Strecke mit dem damals viergleisigen Bahnhof Ohlsdorf, der bereits beim Bau der Stadt- und Vorortbahn teilweise mitgebaut wurde. Wegen des Beginns des Ersten Weltkrieges konnte auch die Ohlsdorfer Strecke nur verzögert in Betrieb gehen. Die ersten Hochbahnzüge fuhren ab dem 1. Dezember 1914 von Ohlsdorf über den Verzweigungsbahnhof Kellinghusenstraße zum Hauptbahnhof oder gar weiter bis nach Barmbek. Wie auch auf den anderen zwei Streckenästen war ein 10-Minuten-Takt die Regel.

Die Haltestelle Ohlsdorf im Dezember 1914 (Quelle: Hochbahn)

Mit dem Bau der Ohlsdorfer Strecke war das vorerst geplante Netz für das Hamburger Hoch- und Untergrundbahnnetz abgeschlossen. Alle 1905 von Senat und Bürgerschaft beschlossenen Strecken wurden errichtet und befanden sich nun in Betrieb. Abgesehen von der Rothenburgsort-Linie entwickelten sich die Fahrgastzahlen gut und verhalfen wiederum der Betriebsgesellschaft und dem Verkehrsmittel an sich zu einem besseren Image in der Bevölkerung. Dennoch bestand auch weiterhin Rivalität zur Preußischen Eisenbahn und ihrer Stadt- und Vorortbahn.


Zwischen 1973 und 1975 wurde die Haltestelle Sengelmannstraße zwischen Ohlsdorf und Alsterdorf gebaut. Sie wurde gleich mit 4 Bahnsteigen gebaut um eine zukünftige Linie Richtung Süden (Barmbek) zu bauen. Diese wurde aber ersten ca 50 Jahre später realisiert.

Verlauf

Nördlich der Station Kellinghusenstraße fädelt die Zweigstrecke aus der Ringstrecke aus, wobei das äußere Ringgleis überbrückt wird. In gestreckter Kurve führt die Strecke auf einer Dammschüttung zur Hudtwalckerstraße. Unterwegs werden die beiden Alsterläufe (Alster und Leinpfadkanal) auf repräsentativen, stählernen Brückenbauwerken überquert. Weiter besteht die Strecke aus einem geschütteten Damm, der bis hinter die Überführung der Sengelmannstraße reicht. Dort senkt sich die Bahn in einen Einschnitt ab und steigt unmittelbar vor der Endstation Ohlsdorf wieder zu einem Damm an. Die Haltestelle Ohlsdorf wurde direkt westlich an die S-Bahn angegliedert. Das Dammbauwerk endet an einem Widerlager unmittelbar vor der kreuzenden Fuhlsbüttler Straße, womit der Ohlsdorfer Zweig endet und die Langenhorner Bahn anschließt. Alle Stationen sind weitgehend gleich gestaltet und besitzen einen Mittelbahnsteig und einen Zugangsbereich unter den Gleisen zu angrenzenden Straßen. In Ohlsdorf wurde der Vorhallenbereich mit der S-Bahn verbunden und die Haltestelle Sengelmannstraße hat vier Gleise und zwei Mittelbahnsteige. Hier wird es einen Übergang zur U5 geben.

Impressionen der Station

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